Kanurennsport ist eine Wassersportart, bei der man so schnell wie möglich eine festgelegte Strecke auf einem geraden Gewässer mit einem Kanu zurücklegt. Dabei treten pro Rennen bis zu neun Kanuten auf mit Bojen gekennzeichneten Bahnen gegeneinander an. Der Kanute, der mit seinem Boot (genauer: mit dem Vordersteven des Kanus) als erstes die Ziellinie überfährt, hat das Rennen gewonnen. Als Wettkampfstrecken kommen natürliche Gewässer wie Seen und Flüsse mit geringer Strömung oder künstlich angelegte Regattastrecken in Frage. Zur Verbesserung der Startbedingungen kommen Startanlagen zum Einsatz.
Es wird in den Bootsgattungen Kajak (K) und Canadier (C) gestartet. Die Rümpfe müssen in Längs- und Querrichtung konvex (nach außen gewölbt) sein. Früher waren eine Mindestbreite und -höhe vorgeschrieben. Dies führte zu immer abenteuerlicheren Konstruktionen (zum Beispiel "Flügeln"). Der Wegfall der Mindestbreite im Jahre 2002 und der Mindesthöhe im Jahr 2004 eröffnete den Bootbauern neue Möglichkeiten, die Bootsformen zu optimieren. Beschränkende Bestimmungen sind die oben genannte konvexe Form; außerdem müssen die Fahrer im Boot sitzen oder knien (nicht auf dem Boot wie etwa beim Surfski), und der höchste Punkt des Bootes muss die Vorderkante der Sitzluke sein. Im Rennkajak sitzen die Sportler auf einem im Boot montierten, verstellbaren Sitz; das Boot wird mit einer im Heck befindlichen Steuerflosse gesteuert, die mit einem Fußsteuer bedient wird. Die Sitzluke wird mit einer Spritzdecke verschlossen, um zu verhindern, dass spritzendes Wasser in das Boot eindringt. Der Renncanadier hat keine Steueranlage, er wird vom Kanuten durch Paddeldrehung gesteuert. Er ist oben offen.
Der Kajak wird sitzend mit einem Doppelpaddel gefahren, das wechselseitig eingesetzt wird. Im Canadier knien die Sportler mit einem Knie auf einem Kissen oder Block aus Hartschaum und bewegen das Boot mit einem Stechpaddel vorwärts, das einseitig (auf der Seite, auf der der Sportler kniet) eingesetzt wird. Schlagfrequenz und Endgeschwindigkeit sind etwas geringer als im Kajak, da beim Herausheben des Paddels ein relativ weiter Weg durch die Luft zurückgelegt werden muss. Der Schwerpunkt des Paddlers im Boot liegt höher als im Kajak. Zusammen mit der sehr geringen Breite des Bootes (ca. 30-40 cm im C1) ist das Boot dadurch relativ instabil und es bedarf eines guten Gleichgewichtssinnes, um das Boot zu beherrschen. Die Steuerung erfolgt durch einen J-Schlag. Canadier-Rennen wurden traditionell nur von Männern bestritten, erst 2010 wurden Frauen-Canadier-Rennen erstmals offiziell in das Weltmeisterschaftsprogramm aufgenommen.
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